Dorota Masiakowska-Osses (Poznań)

Ein Zusammenprall der Kulturen? Die Wende aus der Perspektive der Nicht(West)Deutschen

Das Referat soll einen noch wenig beachteten Aspekt der Wende-Problematik vorstellen: die Bedeutung der Wende für die 1989 in der BRD lebenden Personen mit Migrationshintergrund. Ihre Lebenssituation und gesellschaftliche Stellung hat sich in Folge der politischen und sozialen Veränderungen nach dem Mauerfall dramatisch verschlechtert. Anhand des "ersten türkischen Wenderomans", Selam Berlin von der deutsch-türkischen Autorin Yadé Kara (2003), soll der Prozess der Entfremdung und Ausgrenzung dieser Gruppe als Kehrseite der deutschen Nationsbildung dargestellt werden. Es soll auch die gegenseitige Wahrnehmung der ausländischen und der ostdeutschen Bürger thematisiert werden, wobei die Fragen der Fremdheit und der Stereotypisierung eine wichtige Rolle spielen. Die Analyse soll sich darüber hinaus auf den Film Salami Aleikum von einem deutsch-iranischen Regisseur Ali Samadi Ahadi (2009) beziehen, in dem ebenfalls eine Begegnung zwischen einem Iraner und den Bewohnern eines ostdeutschen Dorfes geschildert und die Problematik der Wende und des Verlustes angesprochen wird. Beide Werke bieten die Möglichkeit, die deutsche Wende und ihre Folgen als keine rein deutsch-deutsche Angelegenheit aufzufassen und nach der Vergleichbarkeit scheinbar unvergleichbarer Erfahrungen zu fragen.

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