Géza Horváth (Szeged)

Die Problematik der politischen Wende im Werk des ungarischen Schriftstellers Béla Fehér, unter besonderer Berücksichtigung seinen Romans „Szenen aus dem Leben eines Maulwurfjägers”

Im jüngsten  Roman des ungarischen Romanciers, Béla Fehér (der seit 1990 bereits sein zwölfter ist) „Szenen aus dem Leben eines Maulwurfjägers” (2013) wird in einem spezifisch grotesken Stil von Fehér Welt und Leben nach der Wende in Ungarn aus der „Froschperspektive” eines 50jährigen Mannes dargestellt, der als Sohn eines ehemaligen ungarischen Parteibonzen aus der Emigration in Paris nach Hause zurückkehrt, die Welt seiner Jugend nicht mehr findet, sich fremd in einem fremden Milieu herumirrt, indem er sich eine neue Existenz zu schaffen versucht – und dabei das pikaresk-groteske Leben eines Maulwurfjägers am Rande der Gesellschaft inmitten eines Neuanfangs nach der politischen Wende v. 1989 führt. Die Ehe mit einer lesbischen Ehefrau, einsames Unterwegssein in einem zum Wohnmobil umfunktionierten alten Robur, ständig auf „Dienstreisen”, abenteuerliche Auftragsarbeiten als Maulwurfjagd bilden die Handlung, die in einer spannenden typisch Fehérschen Narrativik dargestellt wird, in der Vergangenheit und Gegenwart in einem Roadmovie puzzleartig in kleinen Mosaikbildern ziemlich vermischt heraufbeschworen werden. Die süß-bittere Moral der Geschichte: Der gescheiterte Protagonist, Gyula Ecsedi, ein postmoderner Mann ohne Eigenschaften, kehrt aus der verkehrt-verlogenen, chaotischen und ebenfalls gescheiterten neuen Welt der alt-neuen Heimat wieder in das „verlobte Land” der Emigration zurück: diesmal aber nicht mehr in die Hauptstadt der alten Welt, Paris, sondern nach Oran in Nord-West-Algerien…

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